Initiative will Baurecht für Pferdehalter ändern – MitstreiterInnen gesucht

Initiative will Baurecht für Pferdehalter ändern – MitstreiterInnen gesucht

Wer Pferde hält oder halten will, muss sich auch mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Gerade für private Pferdehaltungen und Projekte im Außenbereich ist es schwer bis unmöglich, Genehmigungen zu erhalten. Je nach Bundesland weichen gibt es bei der Auslegung von Gesetzen große Unterschiede. Oft hängt es von Entscheidern vor Ort ab, ob ein Projekt genehmigt wird, oder auch nicht. Eine Initiative möchte nun das Baurecht für Pferdehaltungen verändern und sucht dafür noch Unterstützung – unter anderem in einer Facebook-Gruppe.

In der Gruppe arbeiten die Mitglieder daran, die rechtlichen Bedingungen im Baurecht für Pferdehaltung zu verändern, so dass bundesweit gültige Standards entstehen, die auch für nicht-privilegierte Vorhaben, die Möglichkeiten der Pferdehaltung offen lassen. Auch Country-Reiten.de unterstützt das Vorhaben.

Aktueller Stand bei den Behörden

Die Gesetzeslage sieht aktuell so aus, dass Bauanträge für Pferdehaltungen nur positiv beschieden werden, wenn Sie im Rahmen eines landwirtschaftlichen Betriebes den Gewinn steigern. Jede Form der privaten Pferdehaltung wird meistens abgelehnt. Die Gesetze sind jedoch so schwammig formuliert, dass die Behörden Ausnahmen zulassen können. Das führt dazu, dass ein Pferdehalter Glück haben kann, wenn sein Landkreis positiv gestimmte Sachbearbeiter hat, während andere Pferdehalter überhaupt keine Chancen haben, unabhängig von der Qualität des Vorhabens.

Aktueller Stand bei den Pferdehaltungen

Es gibt viele negative Beispiele für Pferdehaltungen, die zum einen der Natur durch vollkommen überweidetes Grünland und viele versiegelte Flächen schaden, die aber auch den menschlichen Betrachtern eher unangenehm auffallen mit Matschflächen, Bretterbuden und wilden Misthaufen. Genauso gibt es jedoch auch viele positive Beispiele, bei denen die Pferde artgerecht gehalten werden, wertvolle, artenreiche Weideflächen entstehen und durch Bepflanzungen viel für den Artenschutz unternommen wird.

Das Ziel der Initiative

Als erster Schritt sollen Leitlinien entwickelt werden, die bundesweit einheitlich die Genehmigung von naturfördernden Pferdehaltungen ermöglichen. Gerade die private Pferdehaltung hat für den Artenschutz ein sehr großes Potential. Hier steht nicht der wirtschaftliche Gewinn im Vordergrund, die Pferde werden in der Regel sehr artgerecht gehalten und bei vielen Pferdehaltern gibt es eine große Motivation, etwas zum Erhalt der vielen Pflanzen- und Tierarten beizutragen. Nach den Leitlinien sollen Pferdehaltungen gestattet werden, wenn sie für die Natur einen positiven Beitrag leisten, wenn also Schaffung/Erhalt von artenreichem Grünland, Pflanzung von heimischen Hecken und die Erstellung weiterer wertvoller Biotope (Totholzhecken, Feuchtbiotope, Trockenmauern) deutlich höher zu bewerten sind im Vergleich zur Größe der versiegelten Fläche durch Stallungen und befestigten Außenflächen. Diese Leitlinien sollen den Genehmigungsbehörden die Möglichkeit bzw. auch mehr Sicherheit geben, naturgerechte Pferdehaltungen zu genehmigen. Und auf der anderen Seite sollen sie auch den Pferdehaltern Informationen bieten, wie man artgerechte Pferdehaltungen mit Naturschutz kombinieren kann.
Entwickelt werden sollen diese Leitlinien gemeinsam, um die finale Version auch mit verschiedenen Verbänden und Gemeindevertretern zu koordinieren, denn nur gemeinsam mit allen Beteiligten lässt sich eine Veränderung realistisch erreichen.
Nachdem es einen ersten Leitlinien-Entwurf gibt, sucht die Gruppe nun weitere Unterstützung und Menschen, die sich mit ihrer Zeit und ihrem Fachwissen einbringen, um aus einer guten Idee auch eine Tat werden zu lassen.

Hier geht´s zur Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/468607257207516/