VFD sieht Pferde als wichtigen Teil der Landschaftspflege

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Die VFD möchte um Unterstützung zur Wertschätzung der Pferde werben. Bekannt ist laut der Vereinigung der Freizeitreiter der besorgniserregende Verlust von Grünland in Deutschland. Leider wird aus Sicht der VFD die Bedeutung des Pferdes als raufutterfressendes (Weide)Tier verkannt.

„Ein wesentlicher Aspekt, der die Erhaltung des Pferdes nicht nur aus sozialer, wirtschaftlicher und „sportlicher“ Hinsicht so wichtig macht, ist die Bedeutung der Pferdehaltung aus Sicht des Natur-, Landschafts- und Umweltschutzes“, sagt Sonja Schütz, Beauftragte für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbands Rheinland Pfalz.
Der Erfahrung des VFD nach ist leider kaum bekannt, welche positive Rolle die Pferdehaltung direkt oder indirekt (über Heukauf) im Naturschutz spielt: „Es gab 2003 noch ca. 5,5 Millionen Hektar Grünland in Deutschland, 2010 waren es nur noch 4,6 Millionen Hektar. Und es ist weiter im Rückzug, deshalb wird in manchen Gegenden Deutschlands der Grünlandumbruch nicht mehr genehmigt. Grob geschätzt gibt es in Deutschland etwa 1,2 Mio. Pferde, von denen jedes im Durchschnitt für Weide und Heu etwa 1 ha Grünland benötigt.
Deutschlands Pferde erhalten also etwa ein Fünftel des gesamten deutschen Grünlandes!
Da die Milchviehhalter als die andere, derzeit noch viel größere Gruppe der Grünlandnutzer, wirtschaftlich kaum noch über die Runden kommen und daher ihre Grünlandnutzung nicht ausweiten können, wird ein auch nur marginaler Rückgang des deutschen Pferdebestandes zwangsläufig mit einem Rückgang von wirtschaftlich genutztem Grünland einher gehen.“

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„Verbuscht Grünland“, so Sonja Schütz, „hat dies nach einhelliger Ansicht aller Biologen ein massives Artensterben von Flora und Fauna zur Folge. Jeder Pferdebesitzer und auch jeder Pferdenutzer betreibt also- oft ohne sein Wissen oder erklärtes Wollen - sehr aktiven Natur-, Landschafts- und Artenschutz. Es sind weitestgehend die Pferde, welche die "Marginal-Grünlandflächen" offen halten. Flächen, die kaum ein Landwirt mit seinem heute üblicherweise recht schweren Gerät noch bewirtschaften will oder kann.
Pferde brauchen außerdem  im Vergleich zu Milchvieh ein Gras/Heu mit deutlich geringerer Energiedichte, zu finden auf altem artenreichem Grünland. Und Flächen, die von Natur aus wenig ertragreich und/oder schwierig zu befahren sind, werden aus naheliegenden Gründen in der Regel nicht gedüngt, spät gemäht und zumeist vergleichsweise sparsam genutzt. Daher sind sie im Sinne des Natur-, Landschafts- und Artenschutzes sehr wertvoll.“
 
Die VFD hat dies im Rahmen eines Weidewettbewerbes vor einigen Jahren und 2012 beim Wiesenwettbewerb (BUND) in RLP eindrucksvoll nachgewiesen.
„Pferde sind nicht nur für das offene Grünland wichtig. Denn Pferdeweiden brauchen Windschutzhecken und Bäume, weil die meisten Halter nicht privilegiert sind, Hütten zu bauen – und das wiederum hilft vielen aus der Landschaft verdrängten Tierarten, die wie Rebhuhn, Fasan und Hase an solche Landschaftselemente gebunden sind. Pferde sind für unsere gesamte Landschaft wichtig. Das Pferd ist zudem ein Kulturgut!“, sagt Sonja Schütz und fährt fort: „Gerade im Hinblick auf die derzeit in Hessen angestrebte Pferdesteuer ist mit einem merklichen Rückgang des Pferdebestandes zu rechnen. Pferdehalter sind in der Regel Normalverdiener, die zusätzliche finanzielle Belastungen nicht mehr tragen können.
Mit jedem abgeschafften Pferd geht u. U. ein Hektar Grünland verloren!“

Deswegen ruft die VFD zur Unterzeichnung der Rekener Charta auf, um das Pferd in Deutschland zu erhalten.

 

Weitere Infos unter www.vfdnet.de/vereinigung-der-freizeitreiter-und-fahrer/vielfalt/reiten/rekener-charta/