Sandra Schneider – Positiv denken!
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Sandra Schneider – Positiv denken!

Sie zählt zu den bekanntesten Pferdetrainerinnen in der Szene, war bei den VOX-Pferdeprofis und ist nun seit einiger Zeit mit Kursen, Trainings und einer eigenen Akademie unterwegs. Wie alle Aktiven in der Pferdewelt war und ist auch sie massiv von den Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie betroffen. Wir haben Sie gefragt, wie es ihr geht – und noch mehr.

Wie geht es dir aktuell?

Es geht mir sehr gut - ich bin gesund und es sind Lockerungen im Corona-Wahnsinn in Sicht.

Was machen deine Pferde?

Meine Pferde sind ebenfalls fit und gesund und genießen das frische Gras.

Wie sieht es nach über einem Jahr Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen in der Berufsausübung geschäftlich aus?

Sehr schwierig. Kurse sind seit über einem Jahr fast nicht möglich und meine Trainer-Akademie hat schwere Zeiten hinter sich, da wir wegen der Pandemie viele Themen ausschließlich online behandeln konnten. Das zehrt an den Kräften, v.a. wenn es gar keine vernünftige Perspektive gibt. Von Mitte Dezember 2020 bis Mitte Februar 2021 gab es hier in NRW sogar ein Berufsverbot für Pferdetrainer - auch Einzelunterricht war verboten.

Gab es Unterstützungen für Trainer*innen?

Ja, zum Teil gab es finanzielle Hilfe vom Staat.

Wie hast du dir in diesen langen Monaten Mut gemacht, um durchzuhalten?

Teilweise ist das wirklich schwierig, weil es einfach keine Perspektive gibt, wann wir alle wieder normal arbeiten und leben dürfen. Ich habe einfach versucht, diese Pandemie nicht meinen gesamten Alltag bestimmen zu lassen - was oft eine Herausforderung war und ist. Meine Pferde helfen mir aus solchen Situationen immer heraus - sie wissen nichts vom Lockdown und das ist auch gut so.

Was waren deine drei schönsten Erlebnisse in der Pandemie? Und was hat dich am meisten genervt?

Der Zusammenhalt unter den Pferdetrainern hat mich wirklich geflasht … gemeinsame Projekte und Hilfe für diejenigen, die nicht so gut da stehen. Ich habe es sehr genossen, so viel Zeit für mich und meine eigenen Pferde zu haben - das war fast wie Urlaub, den ich mir sonst nie gönne.
Unendlich genervt bin ich vom Tragen der Gesichtsmasken und den völlig sinnbefreiten Verordnungen, wie z.B. dem Verbot von Einzelunterricht beim Reitsport, das für uns in NRW gilt.

Welche Lösungen hast du für dich gefunden, um durch die Pandemie zu kommen?

Positiv denken! Ich kann an der Situation nichts ändern, wohl aber an meiner Einstellung. Und das macht einen riesigen Unterschied.

Gab es Dinge, für die du während der Pandemie endlich Zeit gefunden hast? Besondere Projekte?

Ja, ich habe meine Website endlich relauncht. Das war wahnsinnig viel Arbeit und ohne die Pandemie hätte ich es zeitlich niemals geschafft.

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Hast du auch mal an den Verkauf von Pferden gedacht?

Niemals! Das kommt mir gar nicht in den Sinn.

War vielleicht sogar mal die Idee, etwas anderes zu machen, im Raum?

Nein. Ich glaube daran, dass wir irgendwann durch diese Pandemie durch sind und dann alle wieder normal leben und arbeiten können.

Bist du schon gegen Corona geimpft?

Nein. Ich bin generell kein großer Freund von Impfungen.

Was ist deine Hoffnung für 2021?

Ganz einfach: Dass wir unser normales Leben zurückbekommen!

Leon Sandrasmall

Wenn die Impfungen nun für immer mehr Menschen bereitstehen und man davon ausgehen kann, dass sich die Lockdown-Bestimmungen schon bald wieder lockern, auf welche Dinge freust du dich am meisten? Was wirst du vermutlich dann als erstes tun?

Ich freue mich darauf, wieder NORMAL arbeiten zu können. Kurse geben, meine Akademie normal zu betreiben und Messen zu besuchen.

Glaubst du, dass sich nach der Pandemie Dinge grundsätzlich ändern werden?

Ich fürchte, dass in den Köpfen vieler Menschen diese soziale Distanz verankert bleiben wird, weil die Angst vor Ansteckung so geschürt wurde.
Vermutlich wird der persönliche Händedruck abgeschafft und man wird sich zweimal überlegen, ob man jemanden zur Begrüßung umarmt. Das finde ich sehr traurig.

Und was wirst du nach der Pandemie für dich ändern?

Ich werde mich einfach FREUEN, wenn ich normal arbeiten darf. Dinge, die früher ganz normal möglich waren, wie z.B. die Durchführung von Seminaren, werde ich viel mehr zu schätzen wissen.

Was macht dich rund um die Pandemie besonders traurig?

Erst einmal finde ich es wirklich krass, was diese soziale Distanz mit jedem einzelnen von uns macht - v.a. mit Alleinstehenden, die größtenteils richtig isoliert leben müssen. Nicht umsonst gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die belegen, wie wichtig Hautkontakt und Berührungen für uns Menschen sind - und ich bin überzeugt, dass viele Alleinstehende seelisch leiden und depressiv werden.
Ich als Pferdetrainer bin außerdem wirklich bestürzt darüber, wie allein gelassen sich die Pferdebesitzer fühlen, die ein schwieriges Pferd haben, mit dem sie nicht klar kommen und wirklich auf die Unterstützung eines Trainers angewiesen sind, der aber aus unsinnigen Gründen nicht kommen darf - noch nicht einmal Training an der frischen Luft war ja im Winter in NRW erlaubt. Das hat dazu geführt, dass Menschen sich in gefährliche Situationen begeben mussten, die Pferde tagelang nur in der Box standen oder Besitzer sich sogar von ihren Pferden getrennt haben.

Weitere Infos unter www.westerntrainerin.com